Begrüßung: Dr. Monika Kania-Schütz, Museumsleiterin
Endlich dürfen Museen unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wieder öffnen. Es besteht Maskenpflicht in den Räumlichkeiten und jedem Besucher müssen 20 qm Fläche garantiert sein. Wegen der kleinräumigen historischen Häuser auf der Glentleiten ist eine Gruppenführung aber nicht möglich.
Doch unter freiem Himmel begrüßt uns die Museumsleiterin Frau Dr. Kania-Schütz und gibt ihre Empfehlungen für einen individuellen Rundgang auf dem Gelände weiter.
1976 wurde das Freilichtmuseum Glentleiten mit rund 40 ha Fläche eröffnet. Es liegt auf einem über 650 m hohen Hang, oberhalb des alten Flößerortes Großweil an der Loisach. Umgeben von Berglandschaft, reicht der Ausblick weit über das Kochelseemoor, durchzogen vom Loisach-Triftkanal, bis hin zum Kloster Benediktbeuern.
Über 60 historische Gebäude aus verschiedenen oberbayerischen 0rten sind auf der Glentleiten originalgetreu wiedererrichtet. Ein Spaziergang über das Gelände mit den Bauernhöfen, Werkstätten, Mühlen ermöglicht tiefe Einblicke in den früheren Alltag der Menschen und ihr ländliches Gewerbe.
Die Wetzsteinmacherei, unten am Hang im Mühlendorf, zeigt wie aus hartem Kalkstein die Wetzsteine zum Schärfen der Sensen und Sicheln geschliffen wurden. Seit dem 16. Jahrhundert ist in Unterammergau und Ohlstadt dieses Gewerbe nachweisbar. Wetzsteine wurden auf Flößen als Exportartikel bis hinunter zur Donau geliefert.
Die Kalkfuhren der Flößer nach München sind bereits 1327 erwähnt. Der Kalkofen in der Glentleiten, oben am Hang, ist ein originalgetreuer Nachbau eines Ofens, der heute noch in Lenggries steht. Aus dem gebrannten Kalk konnte Mörtel hergestellt werden oder er wurde zum Anstreichen der Wände verwendet.
Im Ausgangsbereich findet in der Zollinger Halle die kostenlose Sonderausstellung „UTOPI landwirtschaft“ statt, Träume und Albträume – agrarische Utopien gestern und heute.
Vor der Zollinger Halle lassen wir im Freien, um 16 Uhr, die Exkursion auf der Glentleiten mit einer Verabschiedung durch den Vorsitzenden Klaus Menk ausklingen.